Dörrhütten wurden in obstreichen Gegenden benötigt. Man errichtete sie wegen der Brandgefahr abseits vom Wohnhaus. In einem einfachen, sehr kleinen Blockbau mit Satteldach befand sich ein tief liegender Feuerraum und darüber ein Trockenraum, wo man auf Rutengeflecht Birnen, Zwetschken und Äpfel dörrte.
Das Dörren von Früchten ist die älteste Methode zur Aufbewahrungvon Obst. Man kann den süßen Geschmack und auch ihre kräftige Portion an Vitaminen und Nährstoffen konservieren und haltbar machen.
Aber wie geht das Dörren eigentlich richtig?
Für das Trocknen eignen sich Zwetschken, die am Baum bereits ein wenig geschrumpft sind. Fallobst eignet sich nicht zum Trocknen, da es anfälliger für Schimmelbildung ist.
Vorbereiten: Zwetschken waschen, Stiele entfernen, halbieren und entkernen. Im nächsten Schritt werden die Zwetschken einlagig auf dem Dörrbrett platziert und regelmäßig gewendet.
Wer kein Dörrhüttl vulgo Dörrbadl mehr hat, hilft sich mit modernen Apparaturen.
Dörren Im Backofen
• Temperatur: 50 Grad Celsius
• Ofentür mit Hilfe eines Holzkochlöffels leicht geöffnet halten (feuchte Luft kann entweichen)
• Dauer: circa 16 bis 24 Stunden
• regelmäßiges Tauschen der Blechpositionen
Dörren im Dörrautomat
• Temperatur: 70 Grad Celsius (circa 12 bis 16 Stunden)
• in Etagen trocknen: regelmäßiges Tauschen der Siebe
Fertige Früchte erkennen und aufbewahren
Trockene Zwetschken sind fertig, sobald sich ihre Oberfläche leicht ledrig und fest anfühlt. Sie sind nicht mehr klebrig. Ihr Fruchtfleisch bleibt im Gegensatz dazu sehr weich bis sirupartig. Während des Trocknens verlieren Zwetschken bis zu 88 Prozent ihres Ausgangsgewichtes.
Die Früchte sind nach dem Auskühlen, bei kühler Lagerung, mehrere Monate haltbar. Dicht verschließbare Dosen oder Glasgefäße eignen sich sehr gut. Zu hohe Luftfeuchtigkeit ist bei der Lagerung zu vermeiden. Regelmäßige Kontrolle wegen Dörrobstmottenbefalls ist anzuraten.